Mit der sogenannten Martingale-Strategie wird eine Strategie bezeichnet, die ursprünglich aus dem Glücksspiel stammt. Sie wurde bereits im 18. Jahrhundert erstmals eingesetzt, zunächst im Kartenspiel Pharo, später dann auch beim Roulette. Das Prinzip der Martingale-Strategie ist sehr leicht zu verstehen.
Der Name dieser Strategie leitet sich von der Stadt Martigues in Frankreich ab. Die Einwohner dieser Stadt galten früher im Volksmund als relativ naiv, deshalb wurde ein provenzalischer Ausspruch geprägt: “jouga a la martegalo”, was zu Deutsch etwa so viel bedeutet wie “sehr waghalsig spielen”.
Die klassische Form der Martingale-Strategie ist die Verdopplungsstrategie, die sich sehr einfach anhand eines Beispiels aus dem Roulette erklären lässt. Hier hat man als Spieler die Möglichkeit, auf Rot oder Schwarz zu setzen. Ist die Vorhersage richtig, erhält man das Doppelte seines Einsatzes zurück, erzielt also eine Rendite von 100 Prozent. Liegt man mit seinem Tipp jedoch falsch, ist der Einsatz verloren.
Beim Roulette gilt es zu beachten, dass es neben 18 roten und 18 schwarzen Zahlen auch die Null gibt, bei der an als Spieler ebenfalls verliert. Die Wahrscheinlichkeit eines Gewinns liegt damit nicht bei genau 50 Prozent, sondern nur bei knapp über 49 Prozent. Zudem gibt es ein von der Spielbank festgelegtes Maximum für den Einsatz.
Wenn man als Spieler bei zehn Euro Einsatz beginnt und das Maximum für den Einsatz bei 20.480 Euro liegt, sind maximal zwölf Spiele in Folge möglich, bei denen der Einsatz jeweils verdoppelt wird. Die Wahrscheinlichkeit, zwölf Spiele in Folge zu verlieren, liegt in diesem Fall lediglich bei etwas über 0,03 Prozent bzw. bei 1:2974 – diese Zahl erscheint auf den ersten Blick verschwindend klein. Die Wahrscheinlichkeit, ein Spiel mit Gewinn zu beenden, liegt hingegen bei mehr als 99,96 Prozent.
Wer jedoch zu Beginn zehn Euro setzt und seinen Einsatz nach einem verlorenen Spiel jeweils verdoppelt, wird am Ende in jedem Fall nur zehn Euro gewinnen – egal, wie hoch der Einsatz am Ende ist. Sollte dagegen der relativ unwahrscheinliche Fall eintreten, dass man zwölf Spiele in Folge verliert, liegt die gesamte Verlust für alle zwölf Spiele bei 40.950 Euro.
Für eine Spielbank – genau wie für einen Broker für binäre Optionen – ist nicht so sehr die Wahrscheinlichkeit eines Gewinns von Bedeutung, stattdessen geht es vor allem um den Erwartungswert, also die erwartete Höhe des Gewinns. Diese ist in diesem Beispiel jedoch negativ. Im Klartext heißt das, dass die Bank gewinnt.
In der Praxis sollte man zudem bedenken, dass ein Spieler mit einem Anfangskapital von mehr als 40.000 Euro kaum damit zufrieden ist, einen Gewinn von nur zehn Euro zu erzielen. Prozentual wäre das schließlich eine sehr niedrige Rendite, sodass der erste Einsatz höher sein dürfte. Dadurch reduziert sich gleichzeitig die Zahl der Spiele, die man mit seinem Ausgangskapital in Folge absolvieren kann, wenn man nicht gewinnt.
Dieses Beispiel lässt sich auch auf den Handel mit binären Optionen übertragen. Beim Kauf von Call- oder Put-Optionen liegt die Wahrscheinlichkeit, mit seiner Vorhersage richtig zu liegen, im Prinzip bei 50 Prozent (wenn man die Option nur nach dem Zufallsprinzip auswählt). Allerdings liegt die Rendite bei einem gewonnenen Trade nicht bei 100 Prozent, sondern leicht darunter. Wer also seinen Trade verloren hat und erneut handeln will, muss den Einsatz mehr als verdoppeln, um die Verluste aus dem vorherigen Trade wieder rückgängig zu machen. In der Praxis ist die Verdopplung jedoch nur bis zu einem bestimmten Zeitpunkt möglich, da Broker in der Regel Limits für den Kauf von einzelnen Optionen haben. Somit ist die Martingale-Strategie auch im Handel mit binären Optionen langfristig nicht erfolgversprechend.
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