Möglichkeiten sein Geld anzulegen gibt es heutzutage reichlich. Viele Banken bieten konservative Finanzprodukte, wie das Sparbuch oder Tagesgeldkonten mit zum Teil geringen Zinsen, auf denen die Kunden ihr Geld sicher anlegen können. Doch trotz der unsicheren Zeiten an den Börsen und auf den internationalen Finanzmärkten haben Aktien und andere spekulativere Anlagen noch immer ihren Reiz. Viele Kunden reizt die Chance auf einen schnellen Ertrag durch Kurssteigerungen der Wertpapiere. Für viele der Anleger genügt daher ein Investment allein in Aktien nicht, sie wünschen riskantere Anlageformen, um mehr Rendite in kurzer Zeit zu erwirtschaften. Der Kauf von Optionsscheinen ist hierbei für diese Anleger die ideale Anlageform. Optionsscheine sind vereinfacht gesagt, Rechte auf eine genau definierte Option. Genauso wie jedes andere Wertpapier auch, können Optionsscheine auch an der Börse gehandelt werden. Dazu hat jeder Optionsschein eine eigene Wertpapierkennnummer. Aber nicht nur an der Börse können Optionen gehandelt werden. Viele Optionsscheine lassen sich auch über den außerbörslichen Handel direkt an den Emittenten verkaufen, oder können von ihm gekauft werden. Dabei ist die handelbare Stückelung von Optionsscheinen so gering, dass auch ein Handel am „Retail-Markt“ möglich ist. So kann jeder Privatkunde, nach einer ausführlichen Risikoaufklärung seiner Bank, am Handel mit Optionsscheinen teilnehmen. Die Auswahl an Optionsscheinen ist allerdings enorm, momentan ist es möglich, mehrere Tausend verschiedener Optionsscheine zu ordern. Jeder Optionsschein an sich hat wieder eine ganz eigene Ausstattung, sodass sich der Anleger schon gut mit der Thematik auskennen sollte, um nicht den Überblick zu verlieren und somit ein zu großes Risiko einzugehen. Gute Anlageberater können hier aber hilfreich sein.
Optionsscheine – Worauf ist zu achten?
Die Ausstattung der Optionsscheine ist eine wichtige Grundlage, um später den inneren Wert eines Optionsscheins zu verstehen. Im Grund besagt ein Optionsschein lediglich, dass ein gewisses Wertpapier, zu einem speziellen Zeitpunkt beziehungsweise innerhalb eines Zeitraums, zu einem bestimmten Preis bezogen werden kann. Man muss also wissen, welches Wertpapier man erwerben kann, dies ist in den meisten Fällen eine Aktie, es können aber auch Edelmetalle oder Devisen sein. Mindestens genauso wichtig für den Kauf einer Option ist der Preis, zu dem diese bezogen werden kann. Bei Aktien ist eine Faustregel, dass jede neue Aktie einen Preis von 90 Euro hat, bei Wertmetallen und Devisen sieht dies selbstverständlich anders aus. Nicht ganz so wichtig zur Ermittlung des inneren Wertes ist der Zeitpunkt oder der Zeitraum des Ablaufs der Option. Diese Angaben sind aber ebenfalls äußerst wichtig für die Errechnung des Kurses vom Optionsschein.
Berechnung des inneren Wertes des Optionsscheines
Wie gelingt es jedoch nun, den inneren Wert des Optionsscheins zu errechnen? Hierfür ist es am einfachsten, eine praxisnahe Beispielrechnung zu konstruieren. Angenommen, es gibt einen Optionsschein, der sich auf den Kauf einer Aktie zum Bezugspreis von 90 Euro, in einem bestimmten Zeitraum bezieht. Der Kurs der Aktie liegt momentan bei 100 Euro, so beträgt die Differenz zwischen Bezugspreis und Kurswert 10 Euro. Der innere Wert des Optionsscheins beträgt somit mindestens 10 Euro, wird allerdings je nach Laufzeit des Ausübungsrechts deutlich höher liegen, zum Beispiel bei 30 Euro. Wenn der Kunde die Aktie direkt an der Börse bezieht, zahlt er 20 Euro weniger als beim Bezug über die Ausübung des Optionsscheins (90 Euro Bezugspreis + 30 Euro Preis Optionsschein = 120 Euro). Man spricht in diesem Fall von Aufgeld.
Nehmen wir an, dass der Kurs der Aktie um 50 Prozent steigt, also auf 150 Euro, wird sich der innere Wert des Optionsscheins mindestens verdoppelt, liegt dann also bei 60 Euro, oder mehr. An diesem Beispiel ist gut zu sehen, warum viele Kunden mit Optionsscheinen handeln. Die Hebelwirkung des Optionsscheins macht es möglich, dass eine Steigerung um 50 Prozent des Kurswerts, zu einer Verdoppelung des inneren Wertes des Optionsscheins führt. Seinen Optionsschein kann der Besitzer somit sehr gewinnbringend verkaufen. Natürlich kann, neben einem überproportionalen Gewinn, auch einen sehr starken Verlust realisiert werden. Denn gerade bei riskanten und spekulativen Anlagen wie der Handel mit Optionsscheinen ist die goldene Regel „Je höher die Chance auf Rendite, je höher das Risiko“ zu beachten.
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