Optionsscheine gehörten zu den spekulativsten Wertpapieren, die man auch über den Retail-Markt erhalten kann. Dies liegt daran, dass die Optionsscheine auch in kleinen Stückelungen gehandelt werden können. An nahezu allen Börsen kann man die unterschiedlichsten Optionsscheine handeln, manche Optionsscheine werden aber auch direkt über den Emittenten über den außerbörslichen Handel an den Kunden gebracht, oder können so wieder an den Emittenten verkauft werden.
Emittenten von Optionsscheinen sind überwiegend Banken und andere Finanzinstitute. Sie legen sogenannte Optionsscheine an, denen zu beziehendes Wertpapier eine beliebige Aktie ist. Diese Optionsscheine haben eine Laufzeit von rund 2 Jahren. Klassische Optionsscheine gibt es nur noch sehr selten. Diese Optionsscheine werden von einem Unternehmen aufgelegt, welches auch das zu beziehende Wertpapier aufgelegt hat. Diese Optionsscheine haben eine Laufzeit von gut 10 Jahren und stehen meist in Verbindung mit einer Kapitalerhöhung des Unternehmens.
Alles beginnt mit dem Unterzeichnen der Risikoaufklärung
Bevor ein Kunde sich für den Erwerb eines Optionsscheins entscheidet, muss er sich einer Risikoaufklärung seiner Bank unterziehen. Die Bank klärt den Kunden ordnungsgemäß und ausführlich über Chancen und Risiken eines Optionsscheins auf und erklärt auch die Funktion von Optionsscheinen. Trotz dieser Aufklärung sollten sich die Kunden aber noch ausführlich mit dem gewünschten Optionsschein auseinandersetzen, denn jeder Optionsschein hat eine unterschiedliche Ausstattung. Nur wenn man weiß, wie ein Optionsschein funktioniert und weiß, wie man die Ausstattung ordentlich interpretiert, kann auch von den Gewinnmöglichkeiten profitiert werden. Sollte man sich nicht gut mit den Papieren auskennen, können mit dem Kauf von Optionsscheinen auch gewaltige Verluste erlitten werden, die bis zum völligen Wertverlust des Anteilscheins reichen.
Die Funktionsweise des Optionsscheines
Wie ein Optionsschein funktioniert ist aber an sich nicht sonderlich kompliziert. Im Grunde ist ein Optionsschein ein Recht auf Ausübung einer genau definierten Option. Wichtig ist in erster Linie das Wertpapier, auf welches die Option ausgeübt wird. Dieses Wertpapier muss nicht zwangsläufig eine Aktie sein, ist es allerdings in den meisten Fällen. Weiter ist wichtig zu wissen, ob der Optionsschein einen Zeitraum einschließt, in dem die Option ausgeübt werden kann, oder ob es nur einen Ausübungszeitpunkt gibt, der meist am Ende der Laufzeit liegt. Genauso sollte sich der Anleger danach erkundigen, ob es sich um einen Put oder Call Optionsschein handelt, was bedeutet, ob das Wertpapier gekauft oder verkauft wird. Ebenso ist der Bezugspreis wichtig, welcher für das genannte Wertpapier gezahlt werden muss, oder für den gezahlt wird.
Bei einer DAX-Option ist der Fall etwas anders gelagert. Hier gibt es einen Basiswert, in diesem Fall den DAX, der in einem bestimmten Zeitraum auf einen bestimmten Wert steigen muss. Wenn der Index dies tut, erhält der Kunde für jeden Punkt, der darüber liegt, einen fest vereinbarten Preis. Ein Beispiel: Eine Kunde erwirbt eine DAX-Option, die besagt, wenn der DAX zum Zeitpunkt X einen Wert von mindestens 7.000 Punkten haben muss. Für jeden Punkt, den der Index dann darüber liegt, erhält er 5 Euro. Zum Erwerb des Optionsscheins muss er 100 Euro Prämie zahlen. Zum Ende der Vertragslaufzeit hin verfügt der DAX über einen Wert von 7.100 Punkten. Der Gewinn beläuft sich also auf 500 Euro abzüglich der vorher gezahlten Prämien. Diese Optionen haben meist eine Laufzeit von mindestens einem Jahr und sind für Optimisten gut geeignet, denn wer kann die Entwicklung eines Indices schon für ein Jahr vorher sehen? Wer daran glaubt, dass der DAX in einem Jahr höher schließen wird, für den ist die Anlage dann möglicherweise genau richtig. Das Beispiel zeigt in jedem Fall, wie risikoreich und spekulativ ein Investment auch mit einer DAX-Option sein kann.
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