Obama siegt – Jahresendralley an den Finanzmärkten fraglich

Wochenausblick KW 46 – 12. 11. 2012 bis 16.11.2012

Im Blickpunkte der vergangenen Börsenwoche standen sicherlich die Präsidentschaftswahlen in den USA. Schon die Tage vor der Wahl waren an den Börsen kaum Bewegung festzustellen. Nachdem die Wiederwahl von Barack Obamas sicher war, reagierten auch die Börsen mit deutlichen Kursabschlägen. Viele Investoren hatten einen Sieg Romneys und ein damit verbundenes wirtschaftlich besseres Umfeld erwartet. Im Sog der Wall Street schlossen die meisten Börsen ebenfalls schwach, wie auch der Dax und der Euro Stoxx. Auch das 13,5 Milliarden Sparprogramm, das von der griechischen Regierung beschlossen wurde, konnte die Märkte kaum beflügeln. Generell tendieren die Börsen schon seit Wochen nahezu seitwärts.

USA

Alle Blicke waren am frühen Mittwochmorgen auf die US Wahlen gerichtet. Nach dem Sieg Obamas verloren der Dow Jones und auch der S&P Index in den Folgetagen deutlich an Wert. Der Dow Jones sank dabei mit 12.840 Punkten deutlich unter die Marke von 13.000 Punkten und verlor somit im Wochenverlauf fast 400 Punkte. Auch der S&P Index konnte die 1.400 Punkte Unterstützung nicht halten. Das Szenario ist nun eher negativ zu bewerten und lässt befürchten, dass die Abwärtsbewegung noch etwas andauern könnte. Für Lichtblicke konnten nur die Zahlen des Internet Pioniers AOL sorgen, dessen Aktie um mehr als 10 Prozent zulegen konnte. Auch die Bank of America und Boeing zählten zu den wenigen Gewinnern im Dow.

Asien

Auch in Asien Katerstimmung an den Börsen. Sowohl der Nikkei Index als auch der Hang Seng Index sackten nach der US-Wahl deutlich ab. Die Anleger in Japan fürchten insbesondere die anstehenden Haushaltsprobleme der USA. In Tokio schloss der 225 Werte umfassende Nikkei-Index im Wochenverlauf um mehr als 2,5 Prozent im Minus. Besonders Honda und Canon kamen dabei unter die Räder. Sollten die USA und damit die weltgrößte Volkswirtschaft bis Ende des Jahres nicht drohende automatische Ausgabenkürzungen und Steuererhöhungen abwenden können, könnte das Land in eine Rezession verfallen. Dieser Ausblick zog die asiatischen Börsen deutlich nach unten. Der Nikkei Index verlor damit auch die psychologisch wichtige Marke von 9.000 Punkten und schloss unter 8.900 Punkten.

Europa

Auch die europäischen Börsen, allen voran der DAX litten unter den Folgen der Entscheidung nach der US-Präsidentschaftswahl am Mittwoch. Dabei hatte es für steigende Kurse noch ganz gut ausgesehen, denn in Frankfurt gaben am Donnerstag vor allem Quartalsberichte den Ton an den Börsen an. Hinzu kam eine gut gelaufene Auktion spanischer Staatsanleihen. Ein schwacher Dow Jones machte jedoch die Hoffnungen der Anleger schnell zunichte und die schlechten Nachrichten gewannen wieder Oberhand, wie beispielsweise ein sinkender Ifo Indikator für das Wirtschaftsklima in Europa. Auch de FTSE-100 in London und der CAC 40 in Paris verloren kräftig an Boden.

Gold / Rohstoffe & Devisen

Nachdem Gold bereits die Marke von 1.700 Dollar pro Feinunze unterschritten hatte, erholte sich das Edelmetall wieder im Wochenverlauf. Auch Silber gewann wieder bereits verlorenes Terrain zurück. Der Euro hingegen sank erneut unter die Marke von 1,28 US Dollar. Mit 1,2717 notierte der Euro fast 3 Cent schwächer, als noch vor 1 Woche.

Ausblick

Angesichts der kräftig abgesackten Kurse bleibt weiter fraglich, ob es in diesem Jahr noch eine ausgeprägte Jahresendrallye geben könnte, oder ob die Höchststände schon im September zu sehen waren. Interessant werden in der KW 46 sicherlich die Zahlen zum US-Haushalt im Oktober am kommenden Dienstag. Aber auch die Zahlen zur Industrieproduktion in der Euro Zone werden von den Anlegern mit Spannung erwartet. Gute Einzelhandelsumsätze im Oktober könnten jedoch den Märkten wieder Auftrieb geben. Am kommenden Mittwoch werden entsprechende Zahlen veröffentlicht.