Krise im Nahen Osten zeigt Auswirkungen auf die Weltbörsen

Freitag, 16.11.2012

Wochenausblick KW 47 – 19.11. 12 bis 23.11. 12

Die Märkte tendierten in der vergangenen Woche uneinheitlich und an fast allen Börsenplätzen weltweit mussten im Wochenverlauf Verluste hingenommen werden. Die Schuldenkrise in Europa, die drohende Fiskalklippe in den USA und nun auch noch schwache Konjunkturdaten – kein Wunder, dass die Märkte weltweit unter Druck geraten. Stimmen mehren sich nun nach einer jüngsten Bewertung der Rating Agentur Standard & Poors (S&P), dass nun auch die französischen Banken mehr und mehr in den Fokus der Krise rücken. Jedenfalls stufte die Ratingagentur gleich mehrere französische Banken herunter und hat zusätzlich den Ausblick auf ‘negativ’ gesenkt. Aber auch die unsichere politische Lage im Nahen Osten bremst die Märkte.

USA

Die wieder aufgeflammten Unruhen zwischen Israel und den Palästinensern lähmen die Wall Street. Aber auch die schlechten Zahlen des Einzelhändlers Wal-Mart, und die Angst vor der „Fiskalklippe“ ließen die Anleger nur sehr vorsichtig agieren. Der Dow hat im Wochenverlauf seine Verlustserie fortgesetzt und notiert zum Wochenende nur noch bei etwas 12.500 Punkten und damit etwa 400 Punkte tiefer als noch zu Wochenbeginn.

Asien

Zumindest der Nikkei Index konnte sich dann zum Wochenende noch einmal von der positiven Seite zeigen. Der Index zog um mehr als 2 Prozent nach oben und konnte sich von den anderen, tiefroten asiatischen Märkten deutlich abheben. Dabei konnte der schwächere Yen die Kauflaune der Anleger stimulieren. Bei den Einzelwerten stand Mitsubishi mit einem Aufschlag von 3,2 Prozent an der Spitze. Doch die anderen Märkte wie beispielsweise der chinesische Hang-Seng-Index lagen mit etwa 1,5 Prozent im Minus.

Europa

Auch der DAX musste im Wochenverlauf deutlich Terrain abgeben und konnte zum Wochenende die 7.000 Punkte Marke nur noch knapp behaupten. Die Krise in Europa scheint noch immer nicht ausgestanden. Außerdem waren die Quartalszahlen einiger Unternehmen in der Woche hinter den Erwartungen geblieben. Negative Vorgaben aus den USA drückten ebenfalls auf die Stimmung der Anleger. Die Schuldenkrise in Europa ist noch längst nicht ausgestanden. Schlechte Wirtschaftszahlen aus den südeuropäischen Ländern und das Dauerthema Griechenland sind noch immer große Unsicherheitsfaktoren, die Anleger abschrecken. Zum ersten Mal seit 3 Jahren ist die gesamte Eurozone wieder in eine Rezession geschlittert. Das zeigen Zahlen von Eurostat, die einen Rückgang der Wirtschaftsleistung der 17 Länder im dritten Quartal von 0,2 Prozent konstatieren.

Gold / Devisen / Öl

Gold hat die 1.700 Punkte Marke wieder zurückerobert und notierte im Wochenverlauf zwischen 1.710 und 1.730 Punkten und damit seit Wochen seitwärts. Die Nachfrage nach Gold ist im dritten Quartal deutlich geringer ausgefallen, als im Vorjahreszeitraum. Dennoch bleibt der Ausblick positiv, denn mittelfristig werde unter anderem die extrem expansive Geldpolitik führender Notenbanken für ein weiteres Wachstum am Geldmarkt sorgen und damit den Preis von Gold weiter treiben.
In Japan haben die anstehenden Wahlen in KW 47 den Yen deutlich unter Druck gebracht. Der Euro notiert mit 1,2750 deutlich unter der Marke von 1,28 Dollar. Auch der Ölpreis verharrt bei etwa 86 US-Dollar je Barrel.

Ausblick

Die sich ausweitende Krise im Nahen Osten dämpft die Märkte und auch die Finanzkrise in Europa ist bei Weitem noch nicht ausgestanden. Noch geben die Anleger aber die Hoffnung auf eine Jahresendrallye nicht auf. Gespannt warten die Investoren auf eine ganze Reihe von Zahlen, die in der KW 47 wieder veröffentlicht werden, wie beispielsweise die Zahlen der EU für die Produktion des Baugewerbes, die US Verbraucherstimmung der Uni Michigan oder die Auftragseingänge der Industrie in der Europäischen Union, die am Freitag veröffentlicht werden. Am Donnerstag sind die US Börsen wegen Thanksgiving geschlossen.