Ausblick auf die KW45: 05.November – 09. November 2012
Nach einer besonderen Handelswoche schlossen die meisten Indizes freundlich. Aufgrund des Hurrikans „Sandy“ war der Handel an der Wall Street in New York für zwei Tage ausgesetzt. Zuletzt war die Börse bei den Terroranschlägen vom 11. September 2001 geschlossen. Den Kursen hingegen konnte dies wenig anhaben, denn nach Wiedereröffnung des Handels zogen die Kurse weltweit an. Dennoch ist der Handel noch eingeschränkt und wird wohl erst am Montag wieder in normalem Umfang stattfinden können. In Europa steht wieder Griechenland im Blickpunkt. Ein Schuldenschnitt des hoch verschuldeten Landes ist nach wie vor im Gespräch und wird hinter verschlossenen Türen diskutiert. Dennoch sollten die Börsen in der KW 45 durchaus von der guten Stimmung an der US Börse profitieren können – trotz teilweise zuletzt ernüchternder Quartalszahlen.
USA
Die Konjunktur in den USA legt nach Zahlen des Handelsministeriums im dritten Quartal um 2,0 Prozent zu. Dabei verhinderten sinkende Exporte und Investitionen ein noch besseres Ergebnis. Experten hatten nur mit 1,9 Prozent Wachstum gerechnet. Mit Blickpunkt auf die in der kommenden Woche anstehenden US Präsidentschaftswahlen ein weiterer Pluspunkt für Präsident Obama. Obama konnte auch beim Krisenmanagement nach dem Hurrikan „Sandy“ bei der Bevölkerung punkten und liegt nun nach jüngsten Umfragen nur noch knapp hinter Herausforderer Mitt Romney. Die US Notenbank bekräftigte nach Aussagen von Ben Bernanke die Geldpolitik und hält auch vor der Wahl am Leitzins fest. Der Schlüsselzins liegt dabei weiterhin bei 0 bis 0,25 Prozent und soll der US Wirtschaft weiter Auftrieb geben.
Asien
Aufgrund guter US Konjunkturdaten schaffte der Nikkei Index, der 225 Werte umfasst, wieder über die Marke von 9.000 Punkten. Im Blickpunkt standen dieses Mal die Aktien von Sony und Nissan. Sony glänzte mit guten Quartalszahlen und bekräftigte die Gewinnprognose, während Nissan den Bau eines zweiten Automobilwerkes in Thailand bekannt gab. Auch der Hang Seng Index legte um knapp 1 Prozent zu und schloss zum Wochenende bei 21.870 Zählern.
Europa
Alles schaut nach Übersee. Denn die positiven Vorgaben der US Börsen ermutigten bei allerdings schwachen Umsätzen die Börsianer am Frankfurter Parketthandel. Der Dax konnte zur Vorwoche immerhin um mehr als 100 Punkte auf knapp 7.400 Punkte zulegen und zeigt sich damit trotz teilweise schwacher Zahlen robust. Auch für die kommende Woche dürfte, schon angesichts der Vorgaben aus den USA Aufwärtspotenzial beinhalten. Aber auch Griechenland steht weiter im Fokus. Die Troika der Wirtschaftsexperten von EU, IWF und EZB wollen noch vor dem 11. November einen Vorschlag präsentieren, wie die Schuldenlast des Landes gesenkt werden kann.
Gold/Rohstoffe
Gold bleibt weiterhin über der 1.700 Dollar je Feinunze Marke, bewegt sich aber inzwischen seit einigen Wochen im Feld zwischen 1.700 und 1.780 Punkten, ohne dass nachhaltig eine dieser Marken über- bzw. unterschritten wird. Der Ölpreis ist angesichts vieler negativer Daten von Unternehmen kräftig gesunken und liegt deutlich unter 90 Dollar je Barrel. Auch die gute Konjunktur der USA konnte daran kaum etwas ändern. Auch die Rohstoffe mussten eine schwache Börsenwoche verkraften. Auch hier sind die gedämpften Konjunkturaussichten, vor allem in Europa und China Grund.
Ausblick
Mit Spannung werden am Dienstag nicht nur die US Präsidentschaftswahlen betrachtet, sondern es stehen in der Börsenwoche auch noch eine ganze Reihe von interessanten Wirtschaftsdaten im Fokus, wie beispielsweise der Auftragseingang der Industrie in Deutschland im September oder auch die Zahlen des produzierenden Gewerbes im September. Die EU-Ratssitzung am Mittwoch dürfte indes wenig Spannendes bringen. Dafür stehen noch einige Unternehmensdaten, wie die Zahlen von Chevron, Alcatel oder der Royal Bank of Scotland an.
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